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Naturschutzgebiete

Sechs Naturschutzgebiete gibt es auf Grevener Stadtgebiet. Alte Eichen-Birkenwälder, Auenlandschaft, Moor, Heide, Feuchtwiesen, Wacholderhain und Binnendünen bieten seltenen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.

Wentruper Berge
Wentruper Berge

Bockholter Berge

Bockholter Berge

Die Bockholter Berge gehören zu den ältesten Naturschutzgebiete im Kreis Steinfurt. Markierte Wanderwege führen durch seine charakteristischen  Eichen- und Kiefernwälder in einer sandigen Dünen- und Heidelandschaft.  Im Laufe des Rundwegs trifft man auch auf den Gellenbach, dessen Steilufer und Sandbänke dem Eisvogel Schutz und Nahrung bieten, der hier regelmäßig an den Uferabbrüchen nistet.

In den Sanddünen mit Heide und Trockenrasen wachsen Wacholder und knorrige Eichen, zu ihren Bewohnern zählen Wildbienen, Sandlaufkäfer, Grab- und Sandwespen sowie Zauneidechse und Heidelerche. Seit 2010 wurden umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt, um diese außergewöhnliche Heidelandschaft zu erhalten. Sie wird zeitweilig mit Schafen der NABU-Naturschutzstation Münsterland beweidet.

Am Wanderparkplatz in der Nähe des Schiffahrter Damms befindet sich eine Gedenkstätte für zwei polnische Zwangsarbeiter, die hier am 14. August 1942 ohne richterlichen Beschluss hingerichtet worden waren.

Boltenmoor

Ganz in der Nähe der Bockolter Berge, direkt am Dortmund-Ems-Kanal, liegt ein kleines Hochmoor, das nur 10 ha große Boltenmoor. Im Gegensatz zu den Bockholter Bergen ist es nicht durch Wanderwege erschlossen und sollte nicht betreten werden.

Insbesondere im Norden des Moores gibt es größere, offene Wasserflächen, aus denen abgestorbene Baumstümpfe herausragen. In den Randbereichen haben sich Flatterbinsen- und Pfeifengrasbestände angesiedelt. Im Zentrum des Moores sind hochmoortypische Vegetationseinheiten vorhanden, die jedoch z.T. mit Birken überwachsen sind.

Emsaue

Das Bild zeigt die Ems bei Schöneflieth
Sonnenaufgang an der Ems

Die Emsaue ist Grevens größtes Naturschutzgebiet. Trotz der Begradigung des Flusses seit dem 18. Jahrhundert besitzen die Emsauen eine herausragende Bedeutung für den Naturschutz. Sie bieten Nahrungs- und Brutraum für zahlreiche, auch schützenswerte Tier- und Vogelarten. Eisvögel, Uferschwalben und Neuntöter finden hier ihre Brutplätze. Es gibt Vorkommen von Kammmolch, Laubfrosch und Knoblauchkröte sowie der Fischarten Bachneunauge und Steinbeißer.

Mit dem Emsauen-Schutzkonzept wurden in den 1990er Jahren Renaturierungsmaßnahmen eingeleitet, die sowohl dem Naturschutz als auch dem Überschwemmungsschutz dienen. 2019 - 2021 wurden die beiden Grevener Ems-Wehre „Cramer“ und „Schöneflieth“ so umgestaltet, dass Fische und im Wasser lebende Kleintiere wieder ungehindert in der Ems wandern können. Zudem wurde das Flussbett der Ems auf einer Länge von 1.500 m renaturiert und die Emsaue durch typische Lebensräume aufgewertet. So soll sich die Ems in Zukunft wieder eigendynamisch entwickeln können. Durch die Erweiterung der Ems auf bis zu 50 m Breite wird darüber hinaus auch die Hochwassersicherheit für die Stadt Greven verbessert.

Das Bild zeigt das EmsRadweg-Routenpiktogramme

Eine attraktive Möglichkeit, die Emsaue im Kreis Steinfurt kennenzulernen, bietet der EmsRadweg, der dem Lauf des Flusses folgt.

Hanseller Floth

Das Hanseller Floth liegt an der Gemeindegrenze zwischen Altenberge und Greven. Es befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich. Wegen der geringen Größe des Gebietes sollte das Betretungsverbot unbedingt beachtet werden.

„Floth” bedeutet soviel wie "überschwemmtes Land". Sein Schutz dient der Erhaltung und Wiederherstellung von artenreichem Feuchtgrünland mit einer der letzten Pfeifengraswiesen im Naturraum.
Der Feuchtwiesenbereich ist ein wichtiger Lebensraum für eine bedeutsame Laubfroschpopulation, weitere Amphibienarten und verschiedene Libellenarten.

Hüttruper Heide

Grevens ältestesm Naturschutzgebiet liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens Münster-Osnabrück und der Autobahn A 1.

Zwei unterschiedliche Lebensräume machen heute den Wert der Hüttruper Heide aus. Zum einen ist es im trockeneren östlichen Teil ein Wacholderhain mit bis zu sechs Meter hohen Wacholderbüschen, zum anderen im mittleren und westlichen Teil die Reste einer Feuchtheide. Bedeutsam ist das Gebiet vor allem aus botanischer Sicht: Hier wachsen mit Lungenenzian, Sonnentau und Sumpf-Hartheu seltene Moor- und Heidepflanzen.

Zusammen mit der Kroner Heide bildete die Hüttruper Heide früher das wohl größte zusammenhängende Heidegebiet in Greven. Über die Zukunft des Naturschutzgebietes als letztem Relikt der ehemaligen Heide kann derzeit nur spekuliert werden. Mit dem geplanten Airportpark wird die Bebauung näher an das Gebiet heranrücken.

Wentruper Berge

Wentruper Berge
Wentruper Berge

Aufgrund ihrer Nähe zur Stadt sind die Wentruper Berge ein wichtiges Naherholungsgebiet. Viele Wege, wie z.B. der Ems-Auen-Weg, führen durch dieses Gebiet.
Die Grevener nennen sie „Püppkesberge” – die bewaldeten Sanddünen, die der Wind in den letzten 3000 Jahren aus dem Emstal hierhin bis zu 20 m hoch aufgeweht hat. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Dünen durch Bepflanzungen mit Kiefern befestigt. So ist der Kiefernbestand neben Eichen-Birkenwald heute charakteristisch für dieses attraktive Naturschutzgebiet. 
Durch das Gebiet führt ein Naturlernpfad mit 13 Stationen, die Auskunft geben über den Wald, seine Bewohner und die nahe gelegene Ems-Auenlandschaft.

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Bildnachweise

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