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Veranstaltungen & Termine

Ulrike Kettrup - Reiseabenteuer Brasilien

Gespräch mit Ulrike Kettrup in der Nacht der Bibliotheken in der Stadtbibliothek Greven
4.4.2025, 20.00 bis 20.45 Uhr
Mit Anmeldung, z.B. über das Anmeldeformular

Unterwegs im Land des Karnevals

Auf meiner Reise nach Brasilien mit WORLD INSIGHT hat mich die immense Vielfalt des südamerikanischen Landes in den Bann gezogen. Von der Küste in den Regenwald, von Naturparadiesen und quirligen Großstädten - Brasilien ist ein Land, das erlebt werden möchte. Ich bringe viele Bilder mit und freue mich auf einen Austausch.

Ulrike Kettrup in einer kleinen Bar

Ein bunter Start in Salvador de Bahia 

Wir, eine buntgemischte Gruppe kamen wohlbehalten in der farbenfrohen Stadt Salvador de Bahia an. Das Weltkulturerbe, mit der kolonialen Altstadt – 3.000 historische bunte Gebäude –, liegt direkt am Atlantik und ist vor langer Zeit reich geworden durch unser Verlangen nach Süßem. Die schwere Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern konnte nur mit Hilfe von afrikanischen Arbeitskräften bewältigt werden. Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den unterschiedlichen, wunderschönen Hautfarben wider.

Die überbordende Barockkirche Sao Francisco erinnerte mich an die Selbstherrlichkeit der Kolonialherren. 

Bei der Vorstellung der Balé Folclórico da Bahia erlebten wir einen berauschenden Gesangs- und Tanzabend. Besonders beim Kampftanz Capoeira sind wir in die Vergangenheit der Bevölkerung eingetaucht. 

Nach 29 Stunden Unterwegs-Sein war das Bett eine Wohltat. 

In Salvador de Bahia besuchten wir die Küste, die Strände, die Skylines sowie einen Markt mit allem, was das Herz begehrt. Frauenfiguren, die mit allen Elementen der Erde verbunden waren, standen vor dem modernen Stadion. Favelas, die Armenviertel der Stadt, gab es in unterschiedlichen Standards. Beim gemeinsamen Mittagessen fing die kulinarische Reise an, überall gab es vorzügliches Essen. 

Beim Besuch der Banda Feminina Didá habe ich der Trommel die tiefen Herztöne entlockt. Unsere zusammengewürfelte Gruppe hat sich unter Anleitung in einer Stunde zu einem hörbaren Percussion Team gemausert. 

Spontan bin ich mit Begleitung zum Friseur gegangen. In dem kleinen „Salon“ herrschte völkerverbindende Stimmung, sie freuten sich mit mir. Beim Abendbummel, Caipirinha – Sonnenuntergang über dem Hafen, überall war Musik zu hören und jeder bewegte sich dazu. Lebensgefühl fortissimo!

Ulrike Kettrup auf einem Pferd

Diamentenstadt Lencóis – ein ockerfarbenes Naturparadies

Mit einem öffentlichen Bus fuhren wir am nächsten Tag in die alte Diamantenstadt Lencóis. Inmitten der Natur lag unsere Unterkunft. Und so konnten wir den Tag unter freiem Himmel ausklingen lassen. 

Auf zu neuen Taten schritten wir durch das ockerfarbene Naturparadies des Chapada Diamantina. Tief unten lag eine tempelgroße Tropfsteinhöhle mit Stalaktiten, aus denen wir viele Figuren erkennen konnten. Ein paar Minuten erlebten wir die absolute Stille und Dunkelheit, als wir ohne Lichtquelle und ohne Geräusche in der Höhle saßen. Rund um die Grotte mit dem türkisem Wasser herrschte wieder geschäftiges und tierisches Treiben. 

Beim Frühstück gab es eine Auswahl an Köstlichkeiten, darunter sonnengereifte Früchte, im wildwuchernden tropischen Garten. Die trällernde Musik kam von launigen Zaungästen. 

Lencóis ist ein farbenfroher kleiner Ort, der durch Diamantenfunde bekannt wurde. Nach einem Bummel durch die engen Gassen ruhten wir uns auf den Steinen im Parque da Muritiba aus, umgeben vom eisenhaltigen, braunen Wasser. Auf einer Hängematte ließen wir den Tag ausklingen.  

Abenteuer Amazonien

Über einen Flugstopp in der Hauptstadt Brasilia landeten wir in Manaus - Amazonien. An jeder Häuserzeile zeigte sich der ehemalige Reichtum durch den Kautschukhandel. Gustave Eiffel baute hier einst eine Markthalle. Die Krönung war das Teatro Amazonas – aus vielen Ländern kamen Bauzutaten, aus Deutschland Kacheln für die Kuppel. Das Treiben am Abend hatte eine besondere Leichtigkeit, überall erklang Musik. Das konnte ich zum Glück genießen, denn dank der Hilfe von Reiseleiterin Maria und Notfall World Insight war ich beim Dentista da familia. Dr. Luis nahm sich meiner Zahnschmerzen an. Durch die verschriebenen Medikamente konnte ich den Rest der Reise schmerzfrei erleben. Auch hier herrschte eine besondere Herzlichkeit, Dr. Luis hat mich zum Abschied umarmt, ein Video gedreht auf dem ich „Dentista da familia é ótimo“ mit Daumen hoch bestätigte. Diese Werbeaussage habe ich gerne getätigt. 

Das Abenteuer drei Tage und Nächte Schifffahrt auf dem Amazonas und das Übernachten auf Deck in einer Hängematte als Gruppenerlebnis wird für mich einmalig bleiben. Besonderes Lob für das Küchenpersonal, sie zauberten Gaumenfreuden in der kleinen Kombüse, da schwärme ich heute noch von. Da ich etwas wasserscheu bin, bin ich nicht mit den niedlichen rosa Flussdelphinen geschwommen. Ein unwirkliches Gefühl hatte ich auf dem Kanu, als wir nach Sonnenuntergang lautlos durch Mangroven- und Lilianen-Seitenarme glitten. Nur die Mondschaukel gab etwas Orientierungshilfe. Die indigenen Völker am Amazonas leben in und mit der (noch) unerschöpflichen Natur – faszinierend. 

Im größten Feuchtbiotop der Erde

Von der wasserreichen Natur ging es weiter in das zurzeit trockene tierreiche Pantanal, der Mittelpunkt Südamerikas. Sechs Stunden Flug, nur vier Stunden Schlaf und eine staubige Autofahrt auf der Transpantaneira machte die Veränderung möglich. Rund um die Lodge Rio Claro standen die Fotomotive Schlange. Ich hoffte die Echten wären absolut lustlos. Wieder Natur pur, aber diesmal mit einem Bett zum Schlafen. 

Der Morgen erwachte mit einem Vogelchor im Pantanal, die genügsamen Pferde trugen uns 9000 Schritte über ausgetrocknetem Boden oder staubigen Sand. Die Termiten wünschten sich scheinbar eine Begrünung ihres Hauses und bauten ihren Hügel mitten in einen Baum. Vögel gab es in allen möglichen Formen, Farben, Accessoires und Stimmen. Dem Kapuzineräffchen, das wir hier sahen, stand das schlechte Gewissen nach dem Genuss des Restsaftes aus der Dose, die es in den Müllgefäßen gefunden hatte, ins Gesicht geschrieben. Kaltes Wasser am Poolrand, von oben mal als Hochgenuss bei 40 Grad C.

Rambazamba am frühen Morgen während unserer Bootstour. Von kaum zu sehen im Beispiel des Eisvogels bis zum Jabiru mit seiner Flügelspannbreite von 2,60 Metern, alle Zwischengrößen haben wir gehört und gesehen. Die Wasserschweine standen wie Statuen dort. Dass sie keine waren, konnte man an den wackelnden Ohren erkennen. Wären wir dem Flusslauf gefolgt, hätten wir Paraguay durchquert und wären in Argentinien angekommen. Taten wir aber nicht, wir begaben uns auf eine staubige Jeeptour in den Sonnenuntergang. Der gesichtete große blaue Ara hatte null Bock sich fotogen hinzusetzen.

Rio de Janeiro, wir kommen!

Ulrike Kettrup vor der Christusstatue

Aus der puren Natur ging es in die Großstadt Cuiabá. Wir haben uns durch die Straßen treiben lassen, kleine Eyecatcher gefunden und neue Instagramfollower eingesammelt. 

Im Anschluss waren wir in Rio de Janeiro. Diese Stadt hat mich in ihren Bann gezogen. Rio ist von der Sonne verwöhnt, hier warten Kilometer lange Strände, herrlich grüne Parks, Straßen, die sonntags für Autos gesperrt sind, lachende Menschen in allen Hautschattierungen, ein zuckersüßer Berg und nicht zu vergessen ein Weltwunder, die Christusstatur sowie die Escadaria Selaron, eine Treppe bestückt mit Kacheln aus den Ländern dieser Welt. Ich freute mich, hier zu sein und das alles zu erleben. 

Wie die aufgehende Sonne nahm ich die Laufbahn über Rio auf. Fotoshooting an der Copacabana und bei der drittbesten Sambaschule warteten. Der Kreativität dieser Schulen sind keine Grenzen gesetzt, bei Wagen von 16 Metern Länge, acht Metern Breite und drei Ebenen. Die Sambaschule stellt eine Geschichte dar – wie, bestimmt sie selbst und es bleibt bis zur Aufführung im Sabadrom geheim. Als Tourist kann man auch im Sambadrom mittanzen, außerhalb der Wertung und gegen Gebühr. Es ist gar nicht so einfach mit dem ausladenden Kopfschmuck, da braucht man eine kräftige Halsmuskulatur. Die Sambamusik steckt an, nach dem ersten Takt gibt es schwingende Hüften und lächelnde Gesichter, auch bei uns.  

Am Nachmittag wurde der Tag in Rio gekrönt, mit einem Hubschrauberrundflug. Dank der genialen Idee und Umsetzung der Mitreisenden Andrea bin ich zum ersten Mal mit einem Hubschrauber geflogen. Drei Mädels und eine Pilotin, da war die lächelnde Sonne sicher. Die Sicht auf Berge, Meer, Strände, Stadtgebiete und die Kombi Christusstatur und Zuckerhut war atemberaubend. Drei Mädels im Glücksrausch – da konnte die Sonne mit gutem Gefühl untergehen und der Nacht und dem Vollmond Platz machen. 

Brasilien: Einzigartigkeit durch Vielfalt

Dieses Land bot mir als Reisende grandiose trockene oder wasserreiche Natur, sonnengereifte süße Früchte, farbenfrohe Tiere, pulsierende Städte, zugewandte, offene Menschen jeder Couleur. Lobend erwähnen möchte ich die überall sauberen, der Allgemeinheit zur Verfügung stehenden Toiletten. Wer der portugiesischen Sprache nicht mächtig ist, braucht Fantasie oder ein Übersetzungsprogramm, um sich zu verständigen. Im Restaurant im Pantanal funktionierte es mit Aqua con Gas nicht – bei „blubblubblub“ und einem Lächeln bekam ich mein gewünschtes Mineralwasser. 

Bei dieser Reise haben meine Schutzengel und Felix, der Reisehase aus Münster hervorragende Arbeit geleistet, genauso wie der Zahnarzt Dr. Luis in Manaus. Last but not least sind die Mitreisenden Andrea, Katrin und Melanie am Gelingen meiner unvergesslichen Reise beteiligt. Ein Füllhorn der Erinnerungen habe ich mitgenommen.

 

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